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Wir blicken zurück auf ein besonderes Jahr

Ein Jahr Corona

Collage mit Fotos aus dem Corona Jahr © Sarina Zink​/​TU Dortmund

Freitag, der 13.  – bei vielen löst dieses Datum unabhängig von der Jahreszahl eher negative Emotionen aus. Der 13. März 2020, ein Freitag, wird wohl für immer im Gedächtnis vieler Menschen in Deutschland bleiben. Es ist der Tag, an dem die Corona-Pandemie endgültig in Deutschland angekommen ist. Die Schließung des Einzelhandels, der Gastronomie sowie der Fitnessstudios und anderer Sportstätten ab dem 16. März wurde beschlossen. Dies ist nun ein Jahr her, also ein guter Zeitpunkt, um zurückzublicken.

Der Hochschulsport Dortmund hat sehr schnell auf die neue unbekannte Situation reagiert und eine Alternative geschaffen, um sowohl die Studierenden als auch alle anderen Interessierten weiterhin bewegen zu können. Direkt am 16. März lief der erste Onlinekurs per Livestream über Instagram. Dies kam so gut an, dass täglich mindestens ein Kurs auf diesem Weg gestreamt wurde. Im Hintergrund wurde bereits an einem vielfältigen Onlineprogramm gearbeitet. Ab Ende April fanden wöchentlich über 20 verschiedene Onlinekurse über Zoom und Instagram statt. Cheerleading, Krafttraining, Fitness oder Zumba – eine bunte Auswahl und für jede/n etwas dabei. Auch das Team unseres Fitnessstudios FFW war natürlich nicht untätig und bot digitale Angebote an, um an spezifischen Themen zu arbeiten. Darüber hinaus hat sich das Trainer/innen-Team überlegt, wie man zu Hause Fitnessgeräte aus Alltagsmaterialien wie PET-Flaschen und Besenstielen basteln kann und diese per Video festgehalten. Insgesamt fanden in den ersten knapp drei Corona-Monaten von Mitte März bis Anfang Juni über 200 Kurstermine via Instagram oder Zoom statt. Knapp 6.000 Buchungen verzeichnete der Hochschulsport in dieser Zeit.

Streaming des Kurses von FFW-Trainer Kevin mit zwei Handys aus dem FFW. © Christoph Edeler​/​TU Dortmund
Zwei Streaming-Handys filmen eine Sport-Matte © Christoph Edeler​/​TU Dortmund
Station mit Desinfektionsmittel, Papiertüchern und Mülleimer im FFW © Willi Bauerfeld​/​TU Dortmund

Anfang Juni gab es dann die erste positive Wende in der Pandemie. Es konnten wieder Angebote vor Ort stattfinden. Der Hochschulsport bot verschiedene Rückschlagsportarten, Group Fitness Kurse, Gesundheitsangebote und Individualsport unter strengen Hygienebestimmungen und unter Einhaltung eines neu entwickelten Wegeleitsystems an der Otto-Hahn-Straße an. Für die Umsetzung der Hygienevorgaben und des Wegesystems wurden u.a. 34 Rollen Absperrband, 240 Rollen Papiertücher, 55 Dosen Sprühkreide und 550 Liter Desinfektionsmittel bestellt. Bis Ende Oktober fanden neben mehr als 800 Kursterminen vor Ort, davon ein Drittel Tenniskurse, auch weiterhin auf Grund der großen Nachfrage 225 Kurstermine online statt. Im FFW konnten wieder bis zu zehn Personen zeitgleich Muskeln aufbauen, Kalorien verbrennen und einfach mal abschalten und den Kopf frei kriegen. Während also ausgewählte Kurse wieder in Präsenz stattfanden, mussten andere Angebote abgesagt bzw. digital angeboten werden. Dazu zählte u.a. der Campuslauf. Normalerweise nehmen über 1.600 Personen an dem jährlichen Lauf über den Campus teil. Gemeinsam mit den Hochschulsporteinrichtungen aus Aachen, Köln und Münster, die ihre Läufe ebenfalls absagen mussten, wurde der digitale NRW Uni-Laufcup ins Leben gerufen. Jede Woche wurde eine andere Distanz zwischen 5,55 und 12 Km zurückgelegt und das Ergebnis hochgeladen. Insgesamt wurden in den vier Wochen fast 1.700 Ergebnisse gezählt. Auf Grund der sehr positiven Resonanz und der großen Nachfrage wird das Format in diesem Frühsommer wiederholt, da große Laufveranstaltungen weiterhin leider noch nicht möglich sind.

Ab Mitte Oktober stiegen die Infektionszahlen wieder an und die Expert/innen sprachen von der zweiten Welle. Trotzdem wurde im Hintergrund ein vielfältiges Sportprogramm für das Wintersemester mit zahlreichen Präsenzkursen geplant. Es wurde ein neues Zeitsystem entwickelt, um nötige Pausenzeiten zu berücksichtigen, ein neues Wegeleitsystem inklusive Benutzung der Umkleidekabinen und Duschen musste erarbeitet werden, die Übungsleitenden wurden digital geschult und das Anmeldeverfahren neu strukturiert. Als alles in trockenen Tüchern war und alle nur noch auf den großen Restart hin fieberten, kam der zweite Lockdown. Zum 02. November wurden die Kontaktbeschränkungen verschärft und auch die Sportinstitutionen mussten ihren Betrieb vor Ort erneut einstellen. Also wurden die erarbeiteten Konzepte in die Schublade gelegt und es wurde erneut in kürzester Zeit ein Onlineprogramm zusammengestellt. Der Hochschulsport hatte bereits Anfang September zahlreiches professionelles Material für das Streaming bestellt, da die Onlinekurse neben den Präsenzkursen weiterhin stattfinden sollten. So konnte eine hohe Qualität der Bild- und Tonübertragung der Onlinekurse sichergestellt werden. Diese Investitionen sollten sich auszahlen. Es finden wöchentlich knapp 20 Onlinekurse statt, von Anatolischen Volkstänzen über Pilates und verschiedenen Group Fitness Kursen bis hin zu Zumba. Bis Anfang April fanden bzw. finden insgesamt knapp 250 Kurstermine über Zoom statt. Bis heute (Stand 13. März) wurden über 15.000 Kursbuchungen registriert. Um für etwas Abwechslung im tristen Lockdown-Alltag zu sorgen, hat sich der Hochschulsport auch eine besondere Aktion überlegt. Am 12. Februar – letzter Vorlesungstag des Wintersemesters und gleichzeitig der Freitag des Karnevalwochenendes – fand der 1. Online-Fitnessmarathon mit fünf Fitnesskursen statt. Statt den üblichen Beats dröhnte feinste Kölner Karnevalsmusik aus den Boxen, die Übungsleitenden trugen Clownsnasen sowie schrille Farben statt der üblichen Sportoutfits und zahlreiche der insgesamt 235 Teilnehmenden präsentierten ihre Kostüme während des Sports. Auch das war eine rundum gelungene Aktion!

Auch das FFW-Team überlegte sich im zweiten Lockdown kreative digitale Angebote. Zum einen erstellte das Trainer/innen-Team auf Anfrage einen individuellen Trainingsplan, der bei der Übungsauswahl die Ziele, den beruflichen Alltag und das zur Verfügung stehende Equipment der Teilnehmenden berücksichtigte. Zum anderen wurde auch ein Personal Training über Zoom angeboten, welches sich vor allem für Personen, die sich selbst nicht so gut motivieren können, eignete.  Neben diesen Angeboten organisierte auch das FFW mehrere digitale Veranstaltungen wie z.B. den Circle of Destruction. Dabei konnten sich die Teilnehmenden 15 Minuten lang komplett auspowern und an ihre Grenzen gehen.

Seit Ende Februar gibt es nun etwas Licht am Ende des Lockdown-Tunnels. Die beiden Tartantennisplätze können wieder zu zweit gebucht werden genauso wie Trainingsslots am Outdoor-Gym TUrnpunkt. Außerdem bietet das FFW seit Anfang März outdoor fünf verschiedene Fitnessboxen mit Material für individuelles Training an. Das aktuelle Onlineprogramm des Hochschulsports läuft noch bis zum 09. April. Nach einer Pausenwoche startet dann zehn Tage später am 19. April das Sommerprogramm. Aktuell steht allerdings noch in den Sternen, wie dieses inhaltlich aussehen wird. Wir hoffen natürlich, dass wir dann wieder mehr Präsenzangebote anbieten können und blicken optimistisch in die Zukunft. Auch wenn der Sport nun seit fast einem Jahr nicht in der Form stattfindet, wie wir ihn kennen, und vor allem die sozialen Aspekte kaum berücksichtigt werden können, konnten wir mit digitalen Alternativangeboten zahlreiche Menschen bewegen und sind mit unserer Community in Kontakt geblieben.